Pescetarier

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Was ist ein Pescetarier?

pescetarierWer sich mit seiner Ernährung befasst, kommt oft zu einer anderen Ernährungsweise. Veganismus, Vegetarismus sind inzwischen uns vertraute Ernährungsformen. Auch Restaurants haben sich schon darauf eingestellt.

Was aber ist ein Pescetarier? Das Wort Pescetarier oder Pescetarismus kommt von lateinisch piscis, was Fisch bedeutet. Das Wort ist ein Neologismus, also eine Wortneubildung, die erstmals 1993 in Merriam-Webster s Wörterbuch verwendet wurde. Wie soll man Pescetarier richtig aussprechen? Pes-ke-ta-ri-er der Aussprache des spanischen pesce folgend, dem Wort für Fisch.

Pescetarismus – Pesco-Vegetarier essen Fisch

Ein Pescetarier ist einfach ausgedrückt ein Vegetarier oder Frutarier, der zusätzlich auch noch Fisch ist. Aber wieso ist er Fisch und kein Fleisch? Ethische Gründe sind es zumeist, die jemanden auf das Fleisch verzichten lässt. Sie essen kein Fleisch, damit keine Tiere für die Nahrung getötet werden. Was unterscheidet den Fisch vom Fleisch? Die Pescetarier Gründe sind der Verzicht auf den Verzehr des Fleisches gleichwarmer Tiere. Hierzu gehören eben Rinder, Schweine, Hühner und andere. Der Fisch und die Meeresfrüchte, zu denen Krebs und Weichtiere gehören, sind wechselwarme Tiere. Auf Reptilien und Amphibien, obwohl wechselwarm, verzichten Pescetarier aber ebenfalls.

Pescetarismus oder Vegetarismus? Welche Ernährungsweise ist besser?

pescetarier ernährungsplanDer Pescetarismus versucht einen Spagat aus den Überzeugungen des Vegetariers und einer Erweiterung zu Gunsten einer ausgeglicheneren Ernährung. Mit dem zusätzlichen Fisch versucht der Pescetarier Mangelerscheinungen zu vermeiden. Die Omega Fettsäuren im Fisch sind äußerst wertvoll für die menschliche Ernährung. 60 % unseres Gehirns bestehen aus Kephalinen und Lecithinen, deren Biosynthese basiert auf Omega-3-Fettsäuren. Es wirkt sich positiv auf Entzündungen im Körper, den Herzrhythmus auf den Blutzucker aus. Langzeituntersuchungen haben ergeben, dass Vegetarier bereits länger leben als sich normal ernährende Menschen. Pescetarier toppen aber diese Ergebnisse. Sie erhalten das vom Körper so gut zu verwertende tierische Eiweiß aus dem Fisch. Es ist für den Organismus besser zu verarbeiten als zum Beispiel Sojaprotein.

Ist der Verzicht auf Fleisch denn so viel gesünder?

Studien zeigen, dass Menschen, die sich mit ihrer Ernährung so weit auseinandersetzen, sehr viel bewusster essen. Sie müssen zum Ausgleich der Mangelernährung auf viele Dinge verzichten, die alle anderen unüberlegt zu sich nehmen. Zum Beispiel Colagetränke wird man bei echten Vegetariern nicht finden.

fisch mangelerscheinungenVegetarier und Pescetarier haben seltener Übergewicht und dadurch auch seltener Bluthochdruck. Cholesterin ist auch nicht ihr Problem. Beide Gruppen rauchen zumeist nicht und trinken keinen oder weniger Alkohol. Vegetarier bauen häufig ihr Obst und Gemüse selbst an und sind öfter an der frischen Luft. Das alles sind Faktoren, die neben der eigentlichen Ernährung auch einen großen Einfluss haben auf das Ergebnis der Langzeitstudien. Allerdings zeigt eine Studie der Linda University in Kalifornien an 73.000 Personen einer religiösen Gemeinschaft, dass Pescetarier gesünder leben. Fleisch enthält eben gesättigte Fettsäuren und Transfettsäuren, die uns nachweislich schaden. Fisch ist also damit gesünder.

 

Nitrite im Fisch – Wohl und Leid liegen dicht beieinander

Fisch ist gesund, Fisch kann man essen, wie man möchte? Nein, das ist so leider nicht mehr richtig. Pescetarismus ist eine Ernährungsform, bei der auch genau hingesehen werden muss, was gegessen werden sollte und was nicht. Thunfisch, Schwertfisch und andere große Raubfische sind toxologisch belastet mit Methylquecksilber und anderen Schwermetallen und sollten nicht oder kaum im Ernährungsplan des Pescetarier stehen.

Welche Fische gehören auf den Pescetarier Ernährungsplan?

Doraden sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Forellen, Lachs, afrikanischer Wels und der heimische Karpfen sind in der Regel unbedenklich zu verzehren. Heringe, Kabeljau und Makrelen sind stark überfischt, aber reich an Vitaminen und Mineralstoffen.

Leckere Pescetarier Rezepte aus dem Pescetarier Kochbuch:

Lachsteaks mit Rucolasalat
2 Lachsteaks
50 ml Teriyaki Sosse
1 El. Öl
1/2 Stück Limette
1 Tl. Chiliflocken
150 g Rucolasalat
50 g Parmesankäse gehobelt
3 El. Balsamicoessig
3 El. Olivenöl
1 Tl. mittelscharfer Senf Teriyaki, Öl und Limettensaft verrühren, den gewaschenen Lachs darin 20 Minuten marinieren. Essig, Olivenöl und Senf zu einem Dressing verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Fisch im heißen Öl 3 Minuten von jeder Seite braten und mit der restlichen Marinade bestreichen. Den Salat mit dem Dressing mischen, den Parmesankäse darüber geben. Dazu die Lachsteaks reichen.

Quesadilla

8 Tortillas
1 Dose Mais
1 Dose Thunfisch im eigenen Saft oder in Öl
150g geriebener Käse
2 Eier
Salz und Pfeffer
Optional: 100 g Fischfilet Mais und Fisch abgetropft mit dem Käse und den Eiern gründlich vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Jeweils 2 Löffel der Masse auf einer Tortilla verteilen, danach eine weitere Tortilla darüber geben. Wer mag, kann auch noch angebratenes Fischfilet untermischen. Die Quesadilla kann nun in einer Pfanne ohne Öl gebraten werden, oder mehrere gleichzeitig in den Ofen bei 180 Grad 10 Minuten.

Gedämpfter Kabeljau auf Wokgemüse

600 g Kabeljaufilets
Salz, Pfeffer
2 EL. Zitronesaft
1 Bündel Frühlingszwiebeln
250 g grüner Spargel
3 Karotten
3 El. Rapsöl
100 ml Gemüsebrühe Kabeljau salzen und pfeffern und mit Zitronensaft beträufeln. Spargel schälen, in Stücke schneiden und in kochendem Wasser 3 Minuten blanchieren. Karotten schälen und in Stifte schneiden. Öl im Topf erhitzen, die Frühlingszwiebeln 3 Minuten darin schmoren. Karotten zugeben und 2 Minuten mitschmoren. Die Spargelstücke dazugeben und alles weitere 2 Minuten schmoren. Die Gemüsebrühe angießen und einkochen. Inzwischen den Kabeljau in einem Dämpftopf etwa 10 Minuten dämpfen. Das Gemüse würzen und auf Tellern mit dem Kabeljau anrichten.